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Übergewicht

Übergewicht

Übergewicht beim Pferd – 5 (ge)wichtige Fragen und Antworten zum Thema

Wir erklären welche Folgen Übergewicht beim Pferd hat und was man tun kann, um die Pfunde gezielt und gleichzeitig verträglich zu reduzieren. Dafür geben wir Tipps zu Fütterung und Bewegung bei übergewichtigen Pferden sowie vorbeugenden Maßnahmen.

1. Warum ist Übergewicht für mein Pferd problematisch?

Das Übergewicht bei Pferden führt zu einem vermehrten Vorhandensein von Fettgewebe. Von diesem Fettgewebe weiß man mittlerweile aufgrund einer Vielzahl von wissenschaftlichen Untersuchungen, dass es auch endokrine Funktionen ausübt und verschiedenste Hormone und Entzündungsmediatoren produziert. Diese beeinflussen eine Vielzahl von Organsystemen, wie z. B. den Stoffwechsel, das Immun- oder das Herzkreislaufsystem negativ.

2. Welche Folgen hat Übergewicht und wie kommt es dazu?

Das vermehrte Fettgewebe schüttet verschiedenste Hormone und Entzündungsmediatoren aus. Dadurch kommt es unter anderem zu entzündlichen Prozessen, einem veränderten Glucocorticoid-Stoffwechsel, oxidativen Zellschäden und einer Beeinträchtigung des Insulinstoffwechsels, was letztlich zu einer Insulinresistenz führen kann. Letztere stellt einen Hauptrisikofaktor für die Entstehung des equinen metabolischen Syndroms (EMS) und Ausbildung einer Hufrehe dar.

Auch bei Pferden mit Cushing-Syndrom werden oftmals Insulinresistenzen festgestellt, bei den genauen Mechanismen besteht allerdings noch Forschungsbedarf. Letztlich bedeutet ein vermehrtes Körpergewicht auch eine vermehrte Beanspruchung des Stütz- und Haltapparates, was z. B. das Entstehen von Gelenk- und Hufproblemen begünstigt.

Zusammenfassend kann man sagen: Übergewicht reduziert die Leistungsfähigkeit der Pferde, beeinträchtigt ihre Lebensqualität und senkt ihre Lebenserwartung.

3. Sind manche Pferde(typen) besonders anfällig?

Insbesondere leichtfuttrige Pferde werden schneller übergewichtig und neigen parallel auch dazu, eine Insulinresistenz zu entwickeln. Dabei sind Pferde, die ursprünglich aus eher kargen Herkunftsgebieten stammen, prädisponiert für eine solche Leichtfuttrigkeit.

Das hiesige Überangebot an Futter führt bei diesen Pferden, wie z. B. Shetland-oder Island-Ponys zu einer übermäßigen Futteraufnahme bei einer gleichzeitigen Reduzierung der körperlichen Aktivität. Der Körperstoffwechsel kann die aufgenommene Energie nicht adäquat verwerten, es kommt zu einer schnellen Akkumulation von Körperfetten.

Für das folgenschwere EMS gibt es ferner Fallzahlen aus wissenschaftlichen Studien: Neben den erwähnten Shetland- und Islandponys gelten auch Haflinger, Barockpferde, Araber, Mustangs, Morgans, American Saddlebred und Paso Fino als prädisponiert.

4. Symptome lindern, Gewichtsreduktion ankurbeln – wie kann ich mein Pferd füttern, um ihm zu helfen?

Eine restriktive Fütterung ist bei übergewichtigen Pferden unabdingbar, allerdings sollte berücksichtigt werden, dass der Verdauungstrakt von Pferden nicht auf lange Karenzzeiten angepasst ist (Pferde können am Tag bis zu 16 Stunden lang fressen).

Auf kohlenhydrathaltige Futtermittel wie Kraftfutter, melassierte Müsli oder Getreide sollte weitgehend verzichtet werden. Als Futtergrundlage für übergewichtige Pferde sollte daher hauptsächlich Heu und Stroh verwendet werden, dabei ist ein später (allerdings nicht zu später) Schnittzeitpunkt des Heus von Vorteil.

Eine solche Reduktionsdiät geht allerdings mit einem Mangel an Mikronährstoffen einher. Essentielle Aminosäuren wie Lysin, Methionin und Threonin fehlen nahezu in dieser Diät und würden einen verstärkten Muskelabbau zur Folge haben, weshalb eine Supplementierung notwendig ist. Ebenso kann in diesem Fall von einer Unterversorgung an Spurenelementen, Mineralstoffen sowie Vitaminen (z. B. Vitamin E oder A) ausgegangen werden. Zum Ausgleich dieser Nährstoff-Dysbalancen empfiehlt sich die Verwendung eines Ergänzungsfutters (z. B. navalis orthosal® KOMBI), das ein ausgewogenes Verhältnis dieser essentiellen Mikronährstoffe enthält – bei einer gleichzeitigen Energiereduktion. Eine ergänzende Proteinzufuhr über eine hochwertige Sojamischung (z. B. navalis orthosal® Amino 20) mit wertvollen Aminosäuren kann ebenso von Vorteil sein, um dem Muskelabbau entgegen zu wirken.

Zur Förderung des Stoffwechsels kann auch insbesondere die Leberfunktion unterstützt werden.

Wichtig ist, sich klar zu machen, dass eine Gewichtsreduktion beim Pferd vergleichsweise deutlich komplexer ist als bei anderen Säugerspezies. Daher ist im Vorfeld eine individuelle Beratung durch Tierärzte, Universitäten, Futtermittelberater oder natürlich uns als Hersteller von Nutraceuticals empfehlenswert.

5. Wie kann ich Übergewicht bei meinem Pferd (besonders bei Risikopatienten) am besten vorbeugen?

Durch Bewegung, Bewegung und nochmals Bewegung. Das Pferd ist natürlicherweise ein Lauftier und bewegt sich beim Grasen in der freien Natur ca. 16 Stunden am Tag. Daher ist Bewegung die effektivste und artgerechteste Methode, um bei übergewichtigen Pferden eine Gewichtsreduktion zu bewirken. Allerdings sollte die Bewegung individuell an Alter, Nutzung, Trainingszustand und den Typ des Pferdes angepasst werden. Übrigens – durch eine aktive Bewegung lässt sich auch die Gefahr einer Insulinresistenz effektiv vermindern.

An die Bewegung bzw. Leistung der Pferde sollte wiederum auch die Fütterung angepasst werden. Risikopatienten ist vermehrt Raufutter anzubieten, energiereiche Futtermittel sind dabei eher zu vermeiden. Letztlich sollte aber immer ein individuelles Fütterungskonzept erstellt werden – empfohlenermaßen mit Unterstützung von Experten.